Der Maler Otto Rodewald (1891-1960)

4. Februar — 11. März 2016

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„Schön, dass es Ihnen besser geht als mir. Ich liege seit Ostern fest und meine Arbeitskraft ist seit Ende vorigen Jahres gleich null. Gott sei Dank beginnt es, anders zu werden: es wird langweilig auf dem Liegestuhl und es zuckt irgendwo – ich glaube in den Fingerspitzen. Das für den Fall, dass es Sie interessiert!“

Ein Wiedererwachen liegt in diesen Zeilen, die der Maler Otto Rodewald (1891-1960) im November 1924 verfasst. Er schreibt von der Entstehung seiner Grafikserie „Wolken und Berge“ mit präzise geschnittenen Felsen, die sich gegen Wolken und Wind aufbäumen und bezweifelt die Erfolgsaussichten in seiner „seltsamen und geliebten“ Stadt Hamburg. Dort vermittelt ihm jedoch Kunsthallendirektor Gustav Pauli Förderer wie den Bankier Paul Michael Mendel und 1928 tritt er dem Kreis der Hamburgischen Sezession bei. Wie viele seiner Kollegen bereist er den Süden, studiert Szenen und Formen im tunesischen Sidi Bou Said und im Vorderen Orient. Aber immer wieder bedeuten die Lungenschäden aus Kriegszeiten, später auch die Diffamierung durch die Nazis tiefe Einschnitte in seinem Alltag. Seine Fantasie bleibt ihm erhalten und er fuhr fort, so Erich Lüth, „mit hellen Augen Reichtümer zu sammeln, die er mit dem Zeichenstift in faszinierender Kalligraphie festhielt“.

Wir zeigen eine Auswahl seiner Werke aus dem Nachlass.

 

Eröffnung:

Donnerstag, 4. Februar 2016, 19 Uhr

Rundgänge:

Dienstag, 23. Februar 2016, 19 Uhr

Dienstag, 1. März 2016, 19 Uhr